Naturreis


Warum ist Naturreis so gesund?


Auf dem Foto rechts sieht man Naturreis, welcher für einige Tage an einem feuchten Ort aufbewahrt wurde. Besonders am Naturreis ist, dass nach der Ernte nur noch die Reishülsen entfernt werden.


Entfernt man zusätzlich noch die Reiskleie und die Keime, sodass nur noch die Endospermen übrig bleiben, erhält man den polierten Reis, auch „weißer Reis“ genannt. Gegenüber diesem bereinigten weißen Reis, ist der zuvor genannte Naturreis noch „am Leben“ und keimt solange er über einen gewissen Wassergehalt verfügt.


Dieser Reis verkörpert vor allem eins: Frische. Frischer geht es kaum mehr. Es ist ein wenig so, als würde man sashimi von frisch gefangenem Fisch essen. Freilich, je frischer die Speisen sind, desto besser ist es für den Körper.


Wie verhält es sich aber nun mit dem weißen Reis?  Ihm wurde jegliche Hülle genommen und so ist er wie tot.  Nur noch als Reiskorn besteht dieser. Verändern wird er sich nicht mehr, außer wenn er beginnt zu schimmeln.


Je älter die Speisen sind, desto eher werden diese üblicherweise für den menschlichen Körper zum Gift.  Damit dies nicht passiert, werden heutzutage ungesunde Konservierungsstoffe den Lebensmitteln zugefügt.


Der weiße Reis, den wir für gewöhnlich zu uns nehmen ist also ehemaliger Naturreis, dessen Hülle entfernt wurde. Tatsächlich ist in dem Teil, welcher durch Polieren des Reises beseitigt wird, der größte Teil an Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen enthalten.


Ob man jetzt weißen Reis oder natürlichen Reis vorliegen hat, lässt sich so  auch durch den Grad der Politur des Reises darstellen.

Naturreisà30% polierter Reisà50% polierter Reisà70% polierter ReisàEmbryo-Reisà weißer Reis


Im Verlauf der Reispolitur gehen also die Reisbestandteile, welche gesund für unseren Körper sind, immer mehr abhanden. Naturreis hat bis zu dreimal mehr Ballaststoffe, einen um etwa zweimal höheren Eisen-, sowie einen um etwa fünfmal höheren Magnesiumgehalt im Vergleich zum weißen Reis.


 (Genaueres können Sie der Tabelle unten entnehmen)


Die Fülle an Ballaststoffe, die im Naturreis, ähnlich wie bei Kohl enthalten ist, sorgt 1) dafür, dass wenn im Übermaß vorhanden dann schädliche Substanzen wie Cholesterin oder Zucker abgebaut werden. Ballaststoffe sind zudem 2) nicht nur gut gegen Verstopfungen oder Durchfall, sondern sie bringen den Magen in Ordnung und durch Unterstützung der Darmtätigkeit bewirken sie sogar, dass die Abwehrkräfte gestärkt werden.


Diese zwei großen Stärken des Naturreises, sind auch der Grund weshalb Ärzte, Ernährungswissenschaftler sowie auch Menschen, die Ernährungskonzepten wie der „Makrobiotik“ folgen, ihn zum Verzehr empfehlen.


Die Zubereitung sowie die Verdauung von Naturreises benötigt im Vergleich zum weißen Reis mehr Zeit. Und so muss man den Reis vor dem Kochen zuerst in Wasser einlegen, und beim Essen dann gut durchkauen.


Dafür bietet dessen Verzehr Schutz vor den sog. Zivilisationskrankheiten und ist auch für Diäten gut geeignet. Durch das längere Kauen, schmeckt der Reis besser und es vergeht auch der Hunger schneller.


Es heißt, dass Tuberkulose und BeriBeri die beiden am häufigsten vorkommenden Krankheiten in der Meiji- und Taisho-Zeit waren. BeriBeri entsteht vor allem durch Vitamin B1 Mangel, welches in Naturreis (wie auch in Kohl) in Fülle vorhanden ist.


Die Zahl der Soldaten, welche im ersten chinesisch-japanischen Krieg und im russisch-japanischen Krieg an BeriBeri starben, soll deutlich höher gewesen sein, als die Zahl der Soldaten, welche in eben diesen Kriegen von des Gegners Kugeln oder Granaten getötet wurden.


Pro 100g

Weißer Reis

Naturreis

 

 

 

Ballaststoffe

1.3g

3.5g

Vitamin B1

0.07mg

0.4mg

Vitamin B2

0.05mg

0.1mg

Vitamin B3

1.6mg

5.1mg

Vitamin B5

1.0mg

1.5mg

Vitamin B6

0.16mg

0.51mg

Vitamin E

0.1mg

1.2mg

Vitamin K

0.8μg

1.9μg

Eisen

0.8mg

1.47mg

Magnesium

25mg

143mg

Mangan

1.1mg

3.7mg

Selen

15.1μg

23.4μg

Phosphor

115mg

333mg

Kalium

115mg

223mg

Unter den 250.000 an BeriBeri und den 40.000 an Kriegsverletzungen Erkrankten Soldaten im russisch-japanischen Krieg, starben rund 30.000 Soldaten, darunter 75%  an BeriBeri Erkrankte. Das Essen mit dem die Soldaten zu jener Zeit versorgt wurden, belief sich auf 900g weißem Reis pro Tag. Hätten sie anstatt des weißen Reises, Naturreis bekommen, so wären wahrscheinlich weniger Truppenverluste erlitten worden.


(So schmeckt Ihr Naturreis am besten / Kochempfehlungen für Bio-Reis)


Blogs zum Thema Naturreis erfreuen sich derweil sehr großer Resonanz. Von Hokkaido im Osten, bis Düsseldorf im Westen, könnte man wohl sagen.


In nächster Umgebung, äußerte sich so dann auch die Herrin des Hauses und der Speise, meine Frau, wie folgt: „Es heißt Naturreis müsste keimen. Sonst kann sein Potenzial nicht zutage kommen.“

Was für ein Unsinn!! Dachte ich. Nun, bei Bambussprösslingen ist es ja tatsächlich so, dass die Knospe sehr weich ist und gut schmeckt aber bei Reis…?


„Heutzutage wird die Welt ja nur so überschwemmt von verschiedenen Informationen. Man muss daher einen Weg finden Gute von Schlechten unterscheiden zu können“ – erwiderte ich wichtigtuerisch meiner Frau.


Denn ich war davon überzeugt, dass durch die Keimung die wichtigen Nährstoffe des Reises verloren gehen müssten, weil diese während des Keimprozesses dazu verwendet würden um die Knospe oder den Spross nach draußen sprießen zu lassen.


So sagte ich: „Bedeutet die Keimung nicht schlicht, dass der Reis nur weicher und so einfacher zu essen wird“? Da ich mir aber nicht sicher war, habe ich dann sofort recherchiert. Im Internet – Ich hatte keine Zeit die Fachliteratur zu konsultieren.


Das Resultat der Recherche: Das Stadium des Keimungsprozesses ist für den Verzehr von Naturreis entscheidend.


Ist der Prozess abgeschlossen, ist es augenscheinlich tatsächlich so, dass die wertvollen Nährwerte, die das Reiskorn in sich verborgen hielt, verloren gehen und damit auch die Konsistenz und der Geschmack.


Ganz anders verhält es sich jedoch, wenn das Reiskorn gerade erst zu keimen begonnen hat. Dann bewirkt die Keimung, dass die schlafenden Enzyme aktiviert werden und so die wichtigen Nährstoffe im Inneren des Reiskorns vermehrt werden.


Dadurch, dass zusätzlich die harte Reiskleie erweicht, ist dann ähnlich wie beim weißen Reis das Reiskochen erleichtert. Durch die Keimung des Reises wird er also gesünder, weicher und schmeckt auch noch besser. Alles in Allem, eine sehr positive Entwicklung.


Der Keimungsprozess nimmt ein bis zwei Tage in Anspruch.  So sollte man den Reis nach dem Kochen für den nächsten Tag schon mal in Wasser einlegen.


Es kann schon mal sein, dass  das Wasser wegen der Keimung dreckig wird. In dem Fall sollte man von Zeit zu Zeit das Wasser wechseln.


Es gab auch mal die Ansicht, dass Naturreis ungesund sei. Es wurde gesagt, dass in den Beständen, welche durch das Polieren des Reises entfernt würden, viele Pestizide anzufinden seien und deshalb der Genuss von Naturreis gefährlich sei.


Dagegen sprechen aber die Ergebnisse von Ärzten,  die behaupteten, die Pestizide seien vor allem bei weißem Reis vorzufinden.  Welche Ansicht von den beiden auch immer stimmen mag, bei den meisten Gemüsesorten werden deutlich mehr Pestizide verwendet.


Die Bäckerei takapan verkauft den Minori Naturreis. Dieser wird in der Nähe eines spanischen Nationalparks geerntet – er ist daher weniger Pestiziden ausgesetzt, weil die Gegend um den Nationalpark anderen gesetzlichen Bestimmungen folgen muss, damit die Natur geschützt werden kann.


Früher wurde in Japan Getreide und Naturreis gegessen. Dies änderte sich in der Zwischenphase von der Edo-Zeit zur Meiji-Zeit (umstritten)  zugunsten des Konsums von weißem Reis.


Es scheint als hätte bei jener Entscheidung die Menge an Brennholz, die für das Kochen des Reises notwendig gewesen war, d. h. also die Wirtschaftlichkeit des Kochens, auch eine Rolle gespielt. Sie denken jetzt vielleicht, Naturreis wäre nicht besonders lecker, wenn man ihn nicht lange kocht und gut durchkaut.


((カス) と書いて白米だという人もいます。つまり栄養も味も取り除いてしまったお米のカスだというわけです。) 翻訳出来ませんでした。申し訳ございません)


Nun, Schauen Sie sich doch das Foto auf der rechten Seite an:  Rund 40 Stunden nimmt jener Reis schon sein Wasserbad und man kann schon die Keimung ein wenig erkennen.


Die Knospe ist nunmehr wie der Schnabel eines Vogels. Nur Leitungswasser haben wir bemüht. Die Keimung des Reises regt dessen Stoffwechsel stark an – dadurch wird das Wasser trüb. Man sollte es daher zwei bis dreimal wechseln.


Wenn wir den Reis dann kochen und noch ein wenig dünsten wird er so weich wie weißer Reis sein - oder wie der Reis der für die japanischen Reiskuchen mochi verwendet wird.