Ein gesunder Schlaf


Ein Drittel unseres Lebens verbringen wir schlafend. Das ist doch ein recht großer Anteil und sagt viel darüber aus wie wichtig der Schlaf für uns ist.


Häufig rühren die Schmerzen, die wir am Tage verspüren daher, dass wir in merkwürdigen Körperpositionen schlafen.


Und so könnte man das nachstehende auch mit folgenden Worten zusammenfassen: Gut schlafen bedeutet in der Position zu  schlafen, nach der unser Körper bzw. unsere Physiognomie verlangt.


Dass einige Variablen, etwa wie lange man schläft und wie tief man schläft, großen Einfluss darauf haben wie ausgeruht man am nächsten Morgen aufsteht, ist den meisten klar. Daher möchte in diesem Beitrag mich der Schlafposition widmen.


Auf der ersten Grafik weist die menschliche Wirbelsäule einige leichte Krümmungen auf, und es sieht so aus als müsse die Form so richtig sein, damit der schwere Kopf gestützt werden kann.


Das Problem beim Schlafen in Rückenlage ist aber vor allem die kleine Krümmung, die sich in der Hüftregion nach oben beugt. Denn über dieser Krümmung liegen die Organe.


Da ich Erfahrungen in der Metzgerei sammeln konnte, kann ich Ihnen sagen, die Organe bringen ein beträchtliches Gewicht auf die Waage. Schläft man also in Rückenlage, drücken diese Organe gegen jene Krümmung, die sich nach oben hin beugt.


Wenn man lange Zeit in dieser Position verharrt bedeutet das aber, dass diese natürliche Kurve im Hüftbereich gewaltsam nach unten gedrückt wird. Dies kann eine Ursache für  Rückenschmerzen sein.


Im Kindesalter wird daraus selten ein Problem, weil der Körper zu der Zeit noch sehr biegsam ist, aber wie sieht es wohl mit zunehmendem Alter aus?


Dagegen erstreckt sich die Wirbelsäule in Seitenlage wie eine gerade Linie, weil Krümmungen des Rückgrats sich merkbar nur nach vorne oder hinten bilden. So lastet kein Gewicht auf letzterem – egal ob man auf der rechten oder linken Seite liegt.


Deshalb sagt man, dass das Schlafen in Seitenlage gut für die Gesundheit ist.  Obgleich die Meinungen in medizinischen Kreisen  bezüglich der Frage ob die Seitenlage oder Rückenlage gesünder sei auseinander gehen, gibt es viele Menschen die sagen, dass sie sich besser fühlen, wenn sie in Seitenlage schlafen.


„Leider“ gibt es da aber noch die Schwerkraft. Sie macht es unmöglich, dass wir über lange Zeit stets in einer Schlafposition verweilen, weil es für die untere Körperseite, die herunter gedrückt wird, unangenehm.


Der Grund hierfür ist darin zu suchen, dass auch das Blut und die Nerven jener Körperseite durch die Schwerkraft nach unten gepresst werden.


Daher ist es notwendig die Schlafposition zu wechseln. Im Weltall gibt es dieses Problem nicht. Man sagt, dass das Schlafen in Seitenlage schlecht für den Nacken sei. Dies ist aber auch abhängig von der Matratze und dem Kissen – denn ein geeignetes Kissen entlastet den Nacken.


Bisher bin ich nur einer einzigen Person begegnet, die von sich selbst behauptete, stets in exakt derselben Lage aufzuwachen, in der sie eingeschlafen ist. Es ist zwar schwierig einzuschätzen, ob es tatsächlich so ist, dass jene Person während des Schlafens die  Schlaflage nicht wechselt oder ob sie beim Aufwachen nicht einfach nur  wieder in der Ausgangslage landet.


Normalerweise aber, wechseln wir unsere Position im Schlaf durchaus mehrmals.Am besten scheint eine  in der Seitenlage abwechselnd nach -links oder rechtsgerichtete Schlafweise zu sein, aber aus eigener Praxis kann ich sagen, dass die „Regenerationsphasen“ der jeweiligen Unterseite nicht ausreicht und das die Schultern sich nicht ausgeruht fühlen.


Deshalb kann ich es nicht vermeiden immer auch in die Rückenlage zu gehen.  Nichtsdestotrotz nimmt das Schlafen auf dem Rücken den geringeren Anteil meiner Schlafstunden in Anspruch - wohl unter 30%.

Außerdem ist es nie so, dass ich ganz auf dem Rücken schlafe, sondern immer eher schräg, eine Art Kompromiss zwischen Rücken- und Seitenlage. Aber es wirkt und entlastet meinen Körper.


Zusammenfassend lässt sich wohl sagen, dass man beim Schlafen möglichst versuchen sollte die längste Zeit in der Seitenlage zu verbringen und nur ab und an, wenn der Körper danach verlangt, in die Rückenlage zu wechseln.


Bei der Seitenlage sollte man jedoch darauf achten, dass die Dicke des Kissens stimmt. Denn wie man vom Körperbau der Menschen ablesen kann, muss das Kissen in der Seitenlage ein anderes sein, als das Kissen, welches man für die Rückenlage verwenden würde.


In der Rückenlage, ist die Differenz von der Höhe des Rückens zur Höhe des Hinterkopfs minimal (wenige Zentimeter). In der Seitenlage jedoch ist diese Differenz wesentlich größer und in der Regel über 10cm.


Das heißt: In der Seitenlage benötigen wir ein dickes Kissen. In der Rückenlage reicht ein dünnes.  Wenn jemand in der Seitenlage auf einem dünnen Kissen schläft, so kann man beobachten, wie der Hals gequetscht wird und der Kopf nach unten hängt. Dadurch können erhebliche Nackenschmerzen entstehen.


Denn wenn das Blut und die Nerven im Hals, das kleine aber wichtige Verbindungsstück zwischen Kopf und Körper, gekrümmt werden, dann wird dessen Bewegungsgrad im Vergleich zu einer Schlafposition wo der Hals in einer geraden Linie ist, beeinträchtigt.


Ein in der Art beeinträchtigter Bewegungsgrad des Halses bedeutet nichts Gutes. Die Rückenlage ist zwar schädlich für das Kreuz aber wenn man in der Seitenlage schläft ohne sich über die Höhe des Kopfes Gedanken zu machen ist das auch nicht gut. Deshalb ist es sehr wichtig das Kissen je nach Schlafposition richtig anzuordnen.


Bereits aus Dokumenten des alten Ägyptens geht hervor, dass die Ägypter sich viele Gedanken um ihre Kopfkissen machten, und so ist das Problem Kopfkissen eines, das schon vor mehreren Tausend Jahren thematisiert worden ist.


In unserer Familie verwenden wir daher ein Kissen welches sich automatisch der jeweiligen Schlafposition anpasst. Wenn man sich einmal an ein solches gewöhnt, kann man auf anderen nicht mehr schlafen.


Was sollte man jedoch tun, wenn man schlafen möchte aber einfach nicht einschlafen kann? Es handelt sich meist um folgende Problematik:  Selbst wenn man schlafen möchte, der Körper lässt einen nicht.


Das heißt, dass nicht Körper nach Schlaf verlangt, sondern „nur“ der Geist. Sollte man dann nicht auf seinen Körper hören? Leidet man nicht eher darunter, wenn man versucht seinem Geist Ruhe zu verschaffen, obwohl der Körper keine fordert?

Ist nicht gerade das Phänomen Schlafmangel auch davon abhängig ob man beim Schlafen gehen, seinem Kopf oder seinem Körper den Vorrang gibt?


Was sollten Menschen tun, wenn sie an Schlafmangel leiden und dann noch schnarchen?  In diesem Fall empfehle ich körperlich tätig zu werden. Wenn der Kopf müde ist, kann es schon mal vorkommen dass man hellwach bleibt. Wenn aber der Körper müde ist, dann schläft man wie ein Stein.


Es scheint als sei der Körper ehrlicher wenn es um Schlaf geht. Dieser, unserer Körper ist dafür geschaffen in Bewegung zu sein. Ohne Bewegung ist er eher wie ein Hindernis. Es gibt da dieses sogenannte „Disuse-Syndrom“ (Inaktivitäts-syndrom): Wenn man den Körper nicht benutzt, so wird man ihn immer und immer weniger benutzen können!


Eines noch zuletzt…

Wenn man sehr erschöpft ist, braucht man häufig nicht zu schlafen, sondern es reicht dem Körper schon, wenn man sich ein wenig hinlegt.


Ist man erschöpft, macht es auch einen großen Unterschied wie fit man sich fühlt, wenn man direkt nach dem Wachwerden aufsteht oder ob man aufsteht nachdem man noch ein wenig im Bett liegen geblieben ist. Probieren Sie es doch mal aus!


Die Macht der Schwerkraft vergisst man gerne. Aber sie ist da und unter den Optionen Stehen, Sitzen und Schlafen ist die Letztere, welche uns am meisten Kraft tanken lässt. Auch das vergisst man im Alltag gerne.